Aus der Rubrik "lasst Kunden sprechen".......
Mein persönlicher Albtraum: mein neues Model S 90 D
von teslafahrerin » 22. Dez 2016, 09:10Ich durfte gestern mein Model S 90 D in Feldkirchen abholen. Wie viele hier im Forum habe ich mich seit Wochen darauf gefreut. Leider wurde die Abholung und die Heimfahrt dank Tesla zum absoluten Albtraum und ich muss mir jetzt hier meinen Frust von der Seele schreiben.
Um 13.30 Uhr war der Termin für die Übergabe vereinbart. Ich schaufelte mir den Nachmittag frei von Arbeit und wir fuhren nach Feldkirchen. Als wir ankamen, wurden wir mit den Worten begrüßt: Die Übergabe ihres Autos verzögert sich etwas, voraussichtlich bis 15.15 Uhr. 1 3/4 Stunden Wartezeit, es ist ja nicht so, dass es kein Handy und keine Mails gibt, wo man mir hätte Bescheid geben können, dass es später wird. Dann hätte ich, statt in Feldkirchen rumzusitzen, vielleicht noch etwas sinnvolleres machen können. Ein Mitarbeiter meinte dann, ich könne mir ja solange im Hof ein Model X anschauen, was ich aus Höflichkeit auch 20 min gemacht habe. Aber mal ehrlich: Was interessiert mich ein Model X, wenn ich eigentlich mein Model S abholen möchte... Je länger die Warterei dauerte, desto mehr staute sich bei mir die Wut auf. Ich fragte nach, woran die Verzögerung denn eigentlich liegt und bekam, je nach Mitarbeiter, die unterschiedlichsten Antworten. Variante 1: Es gab Verzögerungen bei der Auslieferung und an der Verkleidung muss noch was gemacht werden, wir wollen Ihnen ja ein perfektes Auto übergeben. Variante 2: Das Auto wurde versehentlich nach Stuttgart geliefert und kam erst heute vormittag um 9.30 Uhr in Feldkirchen an, musste dann noch aufbereitet werden. Variante 3: Sie sind ja zu früh gekommen (Nein, ich konnte dem unfreundlichen H. Schneider beweisen, dass in meinem Mail 13.30 Uhr stand und wir um diese Zeit auch da waren). Variante 4: Man hat Ihnen doch Bescheid gegeben, dass es später wird. Nein, hat man nicht. Nach über einer Stunde Wartezeit und keiner Aussicht auf Besserung platzte mir der Kragen und ich meinte, ob ich für diese Warterei wenigstens umsonst einen dritten Schlüssel, den ich benötige, bekommen könnte. Antwort H. Schneider: "Wir sind hier nicht auf dem Bazar."
Schließlich war es soweit , das Auto wurde an mich übergeben. Erster Hinweis: Na ja, Sie haben ja schon die ganze neue Hardware verbaut. Der Autopilot und viele weitere Sachen funktionieren leider erst, wenn das nächste Update kommt. Auf meine Nachfrage, wann das komme, meinte der junge Mann: Na ja, eigentlich sollte es im März 2017 kommen. Aber jetzt haben wir gehört, es soll dieses Jahr noch kommen. Ich: "Und ist das sicher?" Er: "Na ja, wissen Sie, bei Tesla kann man da nie so sicher sein." Ich: "Aber warum liefert denn dann Tesla solche Autos aus, die noch gar nicht richtig funktionieren?" Er: "Na ja, man muss halt die Jahresergebnisse für die Stakeholders ein wenig aufhübschen." Meine Frage: Findet es außer mir niemand eine Unverschämtheit, ein wirklich teures Auto auszuliefern, den vollen Kaufpreis zu verlangen und nur einen Teil der Funktionen zu liefern???
Auf dem Heimweg dann die nächste Überraschung: Die Scheibenwischen funktionierten nicht, sämtliche Assistenzsystemen ebenfalls nicht. Ich rief immer wieder bei der Service-Nummer von Tesla an, da es mittlerweile zu regnen begonnen hatte und ich noch ca. 50 km zu fahren hatte. Nach einer Stunde und ca. 10 Anrufen hatte ich endlich nicht nur einen Computer in der Warteschleife, sondern einen richtigen Menschen am Telefon! Auf sein Geheiß musste ich das Auto parken, alle Systeme runterfahren, Türe von außen schließen und warten. Er würde mich dann wieder zurückrufen. Nach 5 Minuten, die ich - sowieso schon erkältet - wartete, kam der Rückruf. Ergebnis: Es funktionierten weder die Scheibenwischer noch die Assistenzsysteme. Er meinte dann, er könne mir jetzt nicht weiterhelfen, ich würde morgen vormittag einen Anruf erhalten. Ich: "Ich muss morgen früh zur Arbeit fahren, es soll regnen, wie soll ich da ohne Scheibenwischer hinkommen?" Er: "Hm. Ok, dann probieren wir mal was anderes. Ziehen Sie mal die Scheibenwischer manuell in die Richtung, in die sie wischen sollen, bis es Klick macht." Bei mir machte es auch langsam Klick, aber vor Wut! Gesagt, getan. Ich riss mir bei dieser Aktion die ganze Handinnenfläche auf. Ergebnis: Die Scheibenwischer waren nicht zu bewegen und funktionierten auch nicht.
Als ich schließlich daheim war, völlig fertig und durchgefroren, rief mich nochmal ein (diesmal sehr netter) Techniker von Tesla an und meinte, ob ich nochmal zu meinem Auto rausgehen könnte, er würde gerne noch was ausprobieren. Wir machten dann einen Reset, Ergebnis: nichts.
Der Techniker kommt jetzt heute nachmittag vorbei und checkt das Auto nochmal durch. Mein Fazit: Es ist das teuerste Auto, das ich bisher gefahren habe. Es war die verpatzteste Fahrzeugübergabe, die ich bisher erlebt habe. Es ist der schlechteste Service, den ich bislang erlebt habe. Gottseidank steht meine 10 Jahre alte M-Klasse noch in der Garage, damit ich wenigstens mobil bin. Ich kann die Begeisterung für einen Tesla absolut nicht verstehen und würde die Karre am liebsten zurückgeben!
Kommentieren muß man das glaube ich nicht mehr.....
.......aber der Nachwelt erhalten. ;-)
Gruss SRAM
Ich wünsche frohe Weihnachten und einen angenehmen Übergang ins neue Jahr.
AntwortenLöschenMal eine naive Frage: wenn Dein Blog hier "Tesla Motors unzensiert" heißt, müsstest Du dann nicht auch positive Meldungen zu Tesla und den Fanboys bringen? Bisher wirkt das etwas einseitig und "zensiert" auf mich.
Danke, habe ich: labe mich grade an selbstgemachtem Graved Lachs und Champagner am offenen Kamin.....
AntwortenLöschena) nenn mir positives an fanboys
b) dies soll auch ein Gegengewicht zum stark zensierten tff sein. Was auch bedeutet, dass ich Hassmails, die meine Person oder ICE-Mobilität oder ICE-Mobilisten betreffen, hier keinen Platz einräume.
Frohes Fest und Guten Rutsch
SRAM
Sehr interessanter Beitrag!!!
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