Mittwoch, 28. Dezember 2016


Tesla launch mode:  der Betrug am Kunden geht weiter

Tesla limitiert Leistung von Performance-Modellen bei zu häufiger Nutzung des Launch Mode

Im Dezember letzten Jahres hat Tesla den sogenannten „Launch Mode“ bei allen Performance-Modellen veröffentlicht, wodurch diese noch bessere Beschleunigungswerte erreichen konnten. Tesla ermöglicht mit dieser Funktion einen noch besseren Ampelstart hinzubekommen, ohne dabei ein begnadeter Rennfahrer sein zu müssen.
Ein solcher Launch Mode kann sich jedoch negativ auf die Haltbarkeit einzelner Bauteile des Fahrzeugs auswirken, wenn er zu häufig genutzt wird. Deshalb limitieren viele Hersteller von Sportwagen mit entsprechender Funktion die Möglichkeit, den Launch Mode unbeschränkt oft zu nutzen. Dass Tesla das jedoch auch macht, war bisher nicht bekannt.
Nun gab es eine Diskussion im Internetforum Tesla Motors Club, welche genau dieses Thema ansprach. Dort meldete sich der Nutzer Tech_Guy zu Wort (via Electrek) und gab an, von dieser Limitierung betroffen zu sein. Er bestätigte die Vermutung, dass die Leistung der Fahrzeuge limitiert wird, wenn diese zu oft den Launch Mode nutzen würden – ab wann genau, ist jedoch nicht bekannt.
Laut dem genannten Forennutzer standen ihm zuvor 512 kW an Leistung zu Verfügung, welche nun jedoch auf 480 kW reduziert wurden. Das sei „ein Verlust von circa 40 PS bei einem vier Monate alten Fahrzeug“, heißt es. Auch eine Antwort eines Tesla-Mitarbeiters fügte er hinzu, der die Limitierung bei zu häufiger Nutzung des Launch Mode bestätigte.
Laut Tesla verursache der Launch Mode eine hohe Belastung auf den gesamten Antriebsstrang und beschleunigt damit Alterung und Materialermüdung einzelner Komponenten. Das Computersystem verfolgt automatisch die die Nutzung des Launch Mode und schätzt dabei kontinuierlich die verursachte Materialermüdung. Je nach Nutzung, erwägt der Computer die zur Verfügung stehende Leistung zu limitieren, um den Antriebsstrang zu schützen.
Dies würden jedoch auch andere Hersteller so handhaben, sagt Tesla. Interessant ist jedoch, dass ein Upgrade auf das P100D-Modell laut Tesla diese Limitierung aufhebt und auch zukünftig keine Limitierung zulässt. Entsprechende Modellvariante ist von dieser Problematik offenbar nicht betroffen. Bisher meldeten sich diesbzeüglich nur Besitzer von P90D-Modellen.
Informationspolitik lässt zu wünschen übrig
Obwohl auch andere Hersteller diese Limitierung haben, um die Alterung und Abnutzung einzelner Komponenten nicht zu beschleunigen, war diese bei Tesla nicht bekannt und wurde auch nicht nach außen kommuniziert. Das bekommt im Hinblick auf den Rechtsstreit in Norwegen, der wegen falscher Leistungsangaben zustande kam, einen bitteren Beigeschmack.
Mittlerweile hat Tesla eine entsprechende Passage am Ende des Online-Konfigurators auf Tesla.com ergänzt und auf diese mögliche Limitierung hingewiesen. Diese Passage gibt es jedoch zurzeit nicht auf den deutschsprachigen Bestellseiten, was wieder suboptimal ist, denn auch deutschsprachige Kunden sollte von diesem Umstand wissen.

Nicht nur der Betrug am Kunden ist entlarvend:

Wer ein Vorführfahrzeug von Tesla kauft ("loaner") bekommt ein Fahrzeug,das nicht mehr die Leistung eines Neufahrzeuges erreicht.......  und hat gute Chancen auf Wandlung zu klagen.


Gruß

SRAM


1 Kommentar:

  1. Tesla hat die Begrenzung wieder zurück genommen:
    https://electrek.co/2017/01/17/tesla-walks-back-all-software-performance-reductions-max-power/

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